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Dokumentarische Familienfotografie – eine Liebeserklärung an euch 

Was fotografiere ich als dokumentarische Familienfotografin?

Die offensichtliche Antwort: Ich dokumentiere euch. Eure Familie, euer Beisammensein. 

Aber auf was achte ich dabei? Dass alle nett aussehen und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen?

Natürlich auch. Aber spannend wird es, wenn ich es schaffe, die kleinen, feinen Gesten einzufangen. Das 3-jährige Mädchen, wie es sich an die Papabrust schmiegt nach dem Aufwachen und man ihm ansieht, dass es noch nicht ganz wieder in unserer Welt gelandet ist. Die Mama, die ihr Baby bewundert und vorsichtig am Köpfchen schnuppert, um sich den Geruch für immer einzuprägen. Die großen Kinder, wie sie auf den Betten toben und in ihrer Räuberwelt versinken.

Aber was ist es, dass diese Momente so besonders macht? 

Neulich, nach einem wunderbaren Shooting bei einer Familie, fand ich eine schöne Antwort auf diese Frage:

(Achtung, jetzt wird’s pathetisch!)

Es sind alles Momente der Liebe.

Liebe zeigt sich in der Hinwendung zueinander. In den Augenblicken, die euch miteinander verbinden und in denen immer mehr sichtbar ist als Worte ausdrücken können. Sie zeigt sich in den Emotionen, die ihr miteinander teilt. Das unbändige Lachen, das Erstaunen, aber auch das Zweifeln, die Wut und der Ärger. Liebe passiert, wenn wir etwas gemeinsam tun und erleben. Aber auch wenn man ganz versunken ist in eine Tätigkeit. Denn für mich hat Liebe viel mit Akzeptanz zu tun: Ich lasse dich so sein, wie du bist.

Doch wie fotografiert man etwas so Feines, Unsichtbares, individuell so Verschiedenes?

Ich achte auf Details und versuche das Große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren. Zeige euch zusammen als Gemeinschaft und auch mal einzeln im Portrait. Ich mache Bilder von den Dingen, die ihr gemeinsam tut und die euch wichtig sind. Und freue mich immer wie eine Schneekönigin, wenn ich genau den richtigen Moment erwischt habe.

Ich will nicht ausblenden, dass es auch die dunklen Seiten gibt. Die Momnte der Verzweiflung, Trauer, Ungerechtigkeit, Krankheit. Wo Licht scheint, ist auch immer ein Schatten. Umso wichtiger finde ich es, dass wir die Sonnenstunden in unseren Herzen bewahren und als Erinnerungen greifbar haben.

Auf dieser fotografischen Reise bin ich selbst auch eine Lernende. Ich möchte allen wunderbaren Menschen danken, die ein Stückchen dieses Weges mit mir gemeinsam gehen und mir immer wieder zeigen:

Liebe ist alles.

Christina Häublein
Dokumentarische Familienfotografin