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Frühlingstipps für Berga an der Elster

Meine Kinder lieben Bewegung und ich liebe es, wenn sie ausgeglichen sind. Grüne Spitzen überall am Wegesrand, die Vögel pfeifen es von den Dächern und auch die Sonne hat jetzt schon ordentlich Wumms: Es wird Frühling! Daher nun die nächste Runde von Ausflugstipps mit Kindern für die Region Berga. Dieses Mal ist es eher eine Linksammlung geworden, an den entsprechenden Stellen lassen sich die Informationen viel besser nachlesen, als ich es beschreiben könnte.

Wer sich über das Wandernetzwerk der Gegend genauer informieren will, kann das auf der Seite des Elsterperlenweges tun.

Auch der MDR war hier wandern und hat seinen eigenen Weg markiert (link).

Der führt unter anderem nach Zickra, einem Kulturhof mit kleinen Läden und einem gemütlichen HofCafé. Handverlesene Konzerte und Workshops runden das Programm ab. Auch die „Zickramärkte“ sind über die Region hinaus bekannt und geben Handwerkern eine Plattform, ihre Kunst zu verkaufen.


Fans von lost places müssen sich beeilen, wenn sie den verfallenen Charme einer Feriensiedlung noch erleben wollen. Der Stausee in Albersdorf hat einen neuen Besitzer und der lässt baggern. Einiges wurde schon entrümpelt und umgestaltet. Es wird Platz gemacht für Caravan-Stellplätze und die Hütten sowie die Gaststätte sollen wieder hergestellt werden. Albersdorf kann man gut in eine Wanderroute von Berga über das alte Schloss einbinden. Da kommt man auch im Outdoorcamp von natUR-instinkte von Rocco vorbei.

Ein Ereignis von überregionaler Strahlkraft ist der Osterpfad und die Station Berga mit ihrer Osterkrone. Es ist echt Wahnsinn, wie aufwendig und detailverliebt die bunten Eier gestaltet sind. Und die schiere Menge kann einen echt umhauen. Meine Kinder lieben besonders die gemalten Vögel. Dieses Jahr findet der Osterpfad vom 9.-23.4. statt.

Lämmer auf den Wiesen am Unterhammer

Passend zu Ostern sind dann auch wieder die Schafe mit ihren Lämmern auf den Wiesen im Elstertal unterwegs. Ab Anfang April lohnt es sich, den Weg hinter dem Unterhammer noch ein wenig weiter zu gehen und dann kann man sie gut über die große Wiese flitzen sehen. Ab Mai gibt es dann auch den frischen Schafskäse in der Clodramühle zu kaufen. Länger gereifte Käsesorten, lokalen Honig und andere Kleinigkeiten können im kleinen Hofladen der Familien Salden und Tauro das ganze Jahr über erworben werden.

Nicht in Berga, sondern in Wünschendorf kann man den Märchenwald mit den liebevoll gestalteten Wasserspielen besuchen. Aber man kann gut von Berga aus los wandern und hat mit ca. 8 km eine wunderschöne Strecke entlang der Elster vor sich. Nach ca. 4 km gibt es die Möglichkeit, den „10-Marks-Weg“ zu wählen, einen tollen kleinen Höhenweg, der parallel zum Uferweg und später auf diesen zurückführt. Die Stationen des Märchenwaldes werden den Winter über abgebaut. Meistens geht es ab Anfang April wieder los. Müde Wanderer können sich in der Märchenwaldbaude stärken oder in ein kleines Café in Mosen einkehren. Nach weiteren 2 km erreicht man den Bahnhof in Wünschendorf und kann von hier aus zurückfahren.

Wenn das Hochwasser der Elster abgeklungen ist, sieht man wieder mehr Kanus und Schlauchboote auf dem Fluss. Der Wassertourismus hat echt zugelegt in den letzten Jahren und es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Anbietern, die die Strecke Berga-Wünschendorf (und auch noch weiter) anbieten. Auch hier kann man sich die gute Bahnanbindung zu Nutze machen, indem man Autos in Wünschendorf stehen lässt, mit dem Zug bis Berga fährt und dann ganz entspannt mit den Booten den parkenden Autos wieder entgegen paddelt. Persönlich bin ich lieber im Frühling auf dem Wasser unterwegs als im Hochsommer. Der Badespaß ist vielleicht größer im Sommer, aber mehrere Stunden auf dem Wasser bei Sonne können sehr anstrengend sein. Der Wasserstand der Elster erreicht manchmal Anfang Juni noch einen Hochstand und wird über den Sommer immer geringer, so dass man immer mal wieder „nachhelfen“ muss, um voran zu kommen. Absoluter Geheimtipp: Wer hier schon früh auf die Strecke kommt, hat die besten Chancen, Eisvögel zu beobachten, wie sie immer wieder wie blaue Pfeile über den Fluss zischen.

Ich liebe die Ruhe und Abgeschiedenheit im Elstertal und bin – selbst nach 10 Jahren – immer wieder baff, wie schnell sich das ändern kann. Nämlich jedes Jahr genau einmal zum Männertag. Die Strecke von Berga bis Gera zu Fuß zurückzulegen und dabei fröhlich-schlüpfrige Lieder zu grölen, hat hier eine lange Tradition. Verschiedene Versorgungsstationen sorgen mit Rostern und Getränken für Stärkung. Es ist auch das einzige Mal im Jahr, dass die Vogtlandbahn ihre Kapazitäten verdoppelt und ihrem Zug noch einen Anhänger extra mit auf die Strecke gibt. Am Nachmittag nutzen Familien den freien Tag für einen Ausflug entlang des Flusses.

Wilder Schnittlauch

Zum Waldstromern gibt’s jetzt im Frühling eine schöne Ergänzung: Das Naschen im Wald. Absoluter Favorit bei den Kindern ist der Sauerklee, der fast das ganze Jahr über zu finden ist. Wilder Schnittlauch ist bei uns beliebter als Bärlauch und ist kleingeschnitten, mit Salz, Essig und Öl vermischt eine schöne Ergänzung auf jeder Stulle. Junge Buchenblätter und Buchenkeime schmecken nussig. Wer es lieber sauer mag, kann auch mal frische Lerchennadeln probieren. Ich mag Giersch- allerdings nur im Wald und nicht im Garten. Er lässt sich beim Kochen vielseitig verwenden, fast wie Spinat, und schmeckt roh ähnlich wie Petersilie. Auf Wiesen und Feldern wachsen noch so einige weitere essbare Kräuter: Brennnessel, Knoblauchsrauke, Schabokskraut, Spitzwegerich und natürlich die ersten zarten Löwenzahnblätter.

An dieser Stelle wollte ich eigentlich noch etwas über meine ganz persönliche Lieblingsfahrradtour für die Gegend schreiben. Alle unsere Gäste, die halbwegs sattelfest sind, durften die mit mir erradeln und sie hat immer für nachhaltigen Eindruck gesorgt. Aber der Blogpost ist schon so lang, daher schreibe ich darüber ein anderes Mal.

Viel Spaß und schöne Erinnerungen beim Draußensein wünscht euch

Christina Häublein

Dokumentarische Familienfotografin